von
Christian Drastil
 
05.10.2020

Wann gemma wieder ins Büro, Katrin?

Dieser Artikel erschien im Original im Wiener Magazin im Oktober 2020.

Katrin Gögele-Celeda ist seit kurzem Country Managerin Operations Österreich bei der börsenotierten Immofinanz, die ich vor kurzem zur grössten Position in meinem Austro-Aktiendepot gemacht habe. Katrins Mission: Eine Back-to-Office-Bewegung vorantreiben. Dies mit Surprise Spektrum.

Ich liebe die Briefings, die der WIENER an seine externen Autoren schickt. Diesmal: "Heftthema ist aufgrund der allgemein volatilen Lage eher diffus, es geht aber grundsätzlich um Krisen und warum wir als Menschheit trotzdem immer wieder durchkommen. Passt eh zur Börse“. Traum, oder? Also, was die Weltbörsen betrifft, so ist Covid de facto schon wieder aufgearbeitet, die grossen Indices liegen alle bei +/- Null, an der Wiener Börse liegt das Minus seit Jahresbeginn bei fürchterlich unschönen 30 Prozent. Das kann man durchaus traditionell sehen, unser ATX lässt sich gerne mal zurückfallen, um dann irgendwann (und wenn keiner damit rechnet) wieder einen Zwischensprint einzulegen, freilich ist das mit der KESt auch unter dem neuen Finanzminister "nix gut“, aber hoffen wir. Hoffen ist langfristig, der WIENER kommt kurzfristig. Daher hab ich mich hier für eine Nachricht entschieden, die ziemlich gleichzeitig mit dem WIENER-Briefing inboxierte.  „Immofinanz: Katrin Gögele-Celeda übernimmt mit August 2020 die Rolle der Country Managerin Operations Österreich“. 

Die Katrin! Ich kenne sie schon sehr lange, irgendwie zähle ich uns beide (mit) zu den Pionieren des Zertifikatemarkts in Österreich. Da hat mich natürlich interessiert, was „die Katrin“ jetzt in ihrer neuen Immofinanz-Funktion so treiben wird, weil ich gleichzeitig auch ein menschelndes http://boersegeschichte.at-Portal mache. Dort gibt sie übrigens ihre persönliche Börsegeschichte preis. Das tut auch ein Ex-CEO der Immofinanz: Eduard Zehetner, der die Aktie aus ihrer schlimmsten Krise führte (von 0,25 Euro aus hat sie in seiner Ära mehr als verdreizehnfacht).  Heisst: Die Immofinanz hatte (und das ist bekannt) schon ihre großen Krisen, aktuell ist sie m.E. nach hingegen eine der günstigsten Aktien am Wiener Parkett und auch der neue Vorstand Ronny Pecik kauft massiv eigene Papiere, sowas mag ich. Wir haben Immofinanz derzeit auch als grösste Position in unserem öffentlichen Musterdepot, bei dem seit 2002 aus 10.000 investierten Euronen ca. 90.000 wurden (freilich waren es zu Jahresbeginn noch mehr als 100.000).

Ob die Immofinanz-Aktie künftig steigt, hängt auch von den Erfolgen „der Katrin“ ab. Ihr Job ist es, eine Back-to-Office-Bewegung zu schaffen, denn die Büro-Belegungsraten im Frühjahr und Sommer waren wegen (eh kloa) Covid doch ein bissl durchwachsen.  Also „Wann gemma wieder ins Büro. Katrin? „Du, wir sehen schon einen schrittweisen Anstieg. Home Office wird den Büroarbeitsplatz nie vollkommen ersetzen. Ich bin überzeugt, dass der soziale Aspekt und die persönliche Interaktion gerade für Innovation und Produktivität in Unternehmen entscheidend sind“, sagt Katrin. Ich kenn das: Über Schmähführen zum Ergebnis kommen. Als Zertifikate-Spezialist kreiert man für jede Situation eine Idee und das gibts jetzt auch im Office-Bereich. Die Immofinanz hat mit dem myhive-Konzept das vielleicht flexibelste Angebot "wo gibt“ in Österreich. „Es ist ein All-inclusive Office. Man zahlt nur, was in Anspruch genommen wird“: Heisst: Wie Pay per View im TV. Man kann zB grosse Flächen längerfristig mieten, kurzfristig bucht man nach Bedarf einen weiteren Raum. Mit einer monatlichen Rate werden alle Services abgedeckt. Was bereits vor Covid erdacht wurde und ganz nach Startup-Ausrichtung klingt, ist nun urplötzlich auch (ich meine sogar: vor allem) für grössere Firmen interessant.

Zudem gibt es Durchmischung: Katrins Team organisiert hierfür regelmäßig online und offline Events und Aktivitäten, um unter den Mietern Austausch entstehen zu lassen. Am Wienerberg gibts dazu eine nette Infrastruktur vom Konferenzzentrum über Eventlocations bis hin zu einer Shopping Mall mit Restaurants, Cafés, Supermarkt, Drogerie, Post, Bank und Friseur, weil man ja adretter als im Homeoffice aussehen will. Stichwort aussehen: Und wie siehts mit der Sicherheit aus? „Wir haben z.B. Einbahnregelungen, halten Masken auf Lager,  Desinfektionsmittel sind bereitgestellt und bieten entsprechende Hilfestellung, um die Kontakte weitestgehend sicher zu gestalten“. Community Events könne man derzeit auch digital oder hybrid checken. Das wirklich Neue ist aber das  erwähnte„All-inclusive“-Ding, alles geht kurzfristig und wie in einem Ferienhotel übernimmt man für den Kunden zudem alle Büro-Services von Belegungsplanung über Reinigung bis hin zur Bereitstellung der Kaffeemaschine und Pflanzenpflege. 

Und warum nimmt man so eine Herausforderung gerade jetzt an? Katrin: "Ich sehe in einer Krise auch immer die Chance, sich notwendigen Veränderungen zu stellen. Mir persönlich ist es wichtig, mich immer wieder neu zu definieren und weiter zu entwickeln. Zudem habe ich ein motiviertes Team an meiner Seite, daher freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe.“ Und das Fazit des Autors? Die neue Möglichkeit zur Work/Life/Hotel-Balance taugt mir. Als Aktienanalyst wie auch als Arbeitgeber. Und myhive gibt es nicht nur in Österreich, sondern in allen Immofinanz-Ländern. 

Ach ja, der Weg ins Office-Hotel ist natürlich auch ein Thema: Ein eigener Shuttle Service, Carsharing, E-Mopeds, E-Bikes und E-Scooter werden bereits angeboten. Dazu steht zb ein Fahrradraum mit Duschen und Umkleidekabinen, zu dem nur unsere Büronutzer Zutritt haben, bereit. Oder eine Mieter-Lounge, die für Meetings, private Treffen oder einen kurzen Erholungsschlaf genutzt werden kann. Und kann man sich das alles leisten? Aber ja, Katrin fragen.

Über den Autor: Christian Drastil ist Ex-Banker bzw. Gründer und CEO zahlreicher Online-Medien. Seit 2012 ist er mit dem Börse Social Network selbstständig. Die hier gedruckte Doppelseite erscheint 1:1 im 100-seitigen Monatsmagazin Börse Social Magazine http://boerse-social.com/magazine.

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